Wie gut, dass wir alle viel älter werden

Die Salzburger Nachrichten brachten am 27.03.2014 einen interessanten Artikel:

Das Lamento ist überall und immer das gleiche: Die Gesellschaft werde zu alt, die Pensionisten nähmen den Jungen allerlei Chancen weg, die Politik ergebe sich den Forderungen der Lobby der Alten. In Europa und den USA ist eine Mehrheit der Menschen der Meinung, die Zukunftsaussichten für ihre Kinder und Enkelkinder seien schlecht bis miserabel. Das ist bedenklich, zumal die Menschen in Asien, Lateinamerika und Afrika das ganz anders sehen. Wir haben uns also in der sogenannten Ersten Welt zu einer Gesellschaft der Pessimisten entwickelt, die sich lieber in einer Form der Depression verkriecht, als die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.

Es ist eine Tatsache, dass wir alle älter werden. Das ist eine gute Nachricht, denn die Alternative wäre ja ein frühes Ableben. Zugleich sind die heutigen Alten aber weitaus fitter und beweglicher – sowohl körperlich als auch geistig – als die Generation ihrer Eltern.

Fortsetzung…

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Eine Antwort zu Wie gut, dass wir alle viel älter werden

  1. Michael schreibt:

    Bemerkenswert: Was uns als Individuen freut (nämlich, dass wir immer älter werden), scheint uns gesellschaftlich Probleme zu bereiten. Warum eigentlich? Schaffen wir es nicht mehr, „noch mehr hungrige Mäuler zu stopfen“? Ist das Konkurrenzdenken mittlerweise schon so ausgeprägt, dass wir schon den Gedanken an noch mehr „Mitbewerber“ gar nicht mehr ertragen können?

    Naja, so krass ist es ja wohl nicht. Wäre es aber denkbar, dass sich für uns beim Wettlauf um die (besten) Erwerbs-Arbeitsplätze der Spaß aufhört? Weil um das Universaltauschmittel namens „Geld“ ein gnadenloser Streit entbrannt ist und gerafft wird, was geht? Mehr Geld, und noch besser: Noch mehr?

    Oder, anderer Gedanke: Haben wir möglicherweise unser Weltbild, dass immer alles viel besser werden würde, aus vergangenen Jahrzehnten – in gewisser Weise einer Boom-Zeit – heraus ungerechtfertigterweise linear hochgerechnet? Und jetzt ist man enttäuscht, dass die realen Entwicklungen anders laufen als geplant? Immer weniger und oft schlecht bezahlte Jobs, statt immer mehr mit gutem Gehalt? Und um das, was geblieben ist, streitet man sich jetzt nach Kräften? Alt gegen Jung, Links gegen Rechts, Frauen gegen Männer, jeder gegen jeden … Hauptsache: Konflikte.

    Ich weiß nicht – irgendwie scheint mir das alles zu seicht zu sein. Was ist eigentlich mit einem ordentlichen generations-übergreifenden Diskurs? In dem jüngere und ältere Menschen versuchen, gemeinsam die Welt ein wenig besser zu verstehen – und auf dieser Basis möglicherweise sogar bessere Entscheidungen zu treffen? Jeder hat so seine Perspektive – vielleicht wäre mehr Heterogenität hier sogar heilsam?

    Utopie? Vielleicht. Aber wenn ich es mir nicht einmal vorstellen kann, werde ich in meinem Wirken wohl auch nicht viel dazu beitragen, dass wir irgendwann auch nur annähernd in diese Richtung kommen.

    Ich weiß schon: Ich werde die Welt nicht retten. Ist auch nicht mein Job. Aber ich bin jetzt erst fünfzig geworden, und auf irgendeine Weise will ich daran mitarbeiten, Fakten zu schaffen. Fakten, die zumindest in eine wünschenswerte Richtung weisen – und möglicherweise sogar auch andere dazu anregen, auch etwas in diesem Geiste zu tun. Ich fang‘ also einfach mal an …

    Und im Ürigen bin ich der Meinung, Ö1 muss gerettet werden.

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