Fachkräftemangel in D: Pension erst mit 70?

Personal. „Wer kann, der soll bis 70 arbeiten“, sagt der deutsche Handwerkspräsident Otto Kenztler. Migration allein könne das Problem des Fachkräfte-Mangels nicht lösen.

Berlin. Der deutsche Handwerkspräsident Otto Kenztler plädiert wegen des zunehmenden Fachkräftemangels für eine Pension mit 70. „Wer kann, soll bis 70 arbeiten“, sagte Kentzler dem Magazin „Focus“ laut Vorausbericht. Viele Ältere seien fit, sagte er. „Selbst wenn sie nur halbe Tage arbeiten, ihre Erfahrung kann uns helfen.“

Einzelne Betriebe müssten bereits jetzt Aufträge ablehnen, weil ihnen die Fachkräfte fehlten, fügte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks hinzu. Einige Unternehmen hätten auch das Tempo der demografischen Entwicklung unterschätzt. Um den Fachkräftemangel zu entschärfen, müsse man sich auch verstärkt um diejenigen bemühen, die keinen Schulabschluss hätten. Zuwanderung sei nur ein kleiner Teil der Lösung, denn zum einen kämen zu wenige Ausländer, zum anderen müssten sie erst sprachlich und fachlich auf eine Ausbildung vorbereitet werden.

WB 9.8.2013

Dieser Beitrag wurde unter Berichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Fachkräftemangel in D: Pension erst mit 70?

  1. kolleral schreibt:

    Abgesehen davon, wird dieser Mangel langfristig „übertrieben“, da es wie in den vergangenen ca. 30 Jahren weitergehen wird: ca. 23 % der Arbeit wurde da von Maschinen und Computern übernommen, die aber keine Pensions- oder Sozialversicherungsbeiträge einzahlen. Es ist daher höchst unwahrscheinlich, dass es in Zukunft je 40-Stunden-Jobs für alle geben wird….
    Es wurde verabsäumt, diese Arbeitsersparnis ALLEN zugute kommen zu lassen, sie hat nur zum Wirtschaftswachstum und damit zur Wegwerfgesellschaft und Bereicherung von Konzernen geführt, die die „Kleinen Unternehmen“ mittlerweile geschluckt haben.

    Ich frage mich, ob dieses Hochstilisieren des Fachkräftemangels also nicht irgendetwas anderes zum Ziel hat? Tatsache ist, dass Integrationsfreudigkeit und EU-Rochaden in diesem Kontext gefördert werden z.B. Österreicher werden ermuntert, in Schweden zu arbeiten, dafür gehen Deutsche in die Slowakei und vielleicht Italiener nach Frankreich, etc.
    Unsere „Jungen“ werden durch dieses EU-tum aber so weit von ihren Wurzeln entfernt, dass sie bei uns zu Hause kaum mehr allzuviel mitreden (können).
    Gesetzt den Fall, zum Beispiel Österreich hätte eine Volksbefragung angesetzt um zu erfahren, ob wir gewillt gewesen wären, die Hypo (mit ca. 5000,-/pro Kopf) zu retten:
    Den ca. 25 % zwar aus der EU- stammenden aber in Österreich ansässigen wäre das egal,
    die 20-25% im EU-Ausland tätigen Österreicher bekämen das in ihrem dortigen Überlebenskampf vielleicht nicht in voller Tragweite mit
    Und das gilt bald auch für unsere wirklich alten Mitbürger:(denen ist folgendes prognostiziert, demnächst werden über 75% der über 75-jährigen dement sein).
    Also selbst wenn alle die mitstimmen Nein sagen würden, erreichen wir damit kaum 50%.
    AVK

Hinterlasse einen Kommentar