Wie gut arbeiten die Generationen momentan zusammen?

Kolland: Die letzte Fessl-Studie hat gezeigt, dass ältere Menschen eher keine Kredite nehmen sondern sehr stark sparen. Und für wen sparen sie? Sie sparen für die nachfolgenden Generationen. Paradox ist, dass auf der anderen Seite viele junge Menschen, die vergleichsweise wenig Zeit aber viel Geld haben, und den Älteren Geld geben könnten, den Älteren Zeit geben. Also, es findet ein Austausch zwischen den Generationen statt. Die Älteren geben Geld und die Jüngeren geben Zeit. Das ist zwar paradox (weil jeder genau das gibt, von dem er wenig zur Verfügung hat) aber trotzdem ein schönes Bild, dass die Generationen zusammenhalten – und das braucht es auch – neben den unterstützenden Technologien. Denn es reicht nicht aus, dass wir Sensoren oder Roboter zuhause haben – die erfüllen nicht unsere sozialen Bedürfnisse. Die Zukunft die ich sehe ist, dass unangenehme Tätigkeiten, wie bspw. das Reinigen der Wohnung, ausgelagert werden und sich die Familie auf ihre Kernaufgabe besinnt: nämlich zu sprechen mit dem anderen. Das brauchen ältere Menschen und das brauchen auch jüngere.

(Das Gespräch  mit Univ.Prof. Kolland führte Ursula Hofmeister, noe.ORF.at., 14.4.2012)

 

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